Zusammenfassung:Russlands Kriegswirtschaft treibt die Inflation in die Höhe. Dagegen stemmt sich die Zentralbank und
Russlands Kriegswirtschaft treibt die Inflation in die Höhe. Dagegen stemmt sich die Zentralbank und erhöht den Leitzins.
Die russische Zentralbank hat ihren Leitzins auf den Rekord von 21 Prozent erhöht.
Sie versucht damit die Inflationswelle in Russland zu brechen. Die Preise lagen im September um 8,6 höher als vor einem Jahr.
Die Preise werden durch zwei Faktoren getrieben: hohe Ausgaben für die Kriegswirtschaft und die teuren Importe als Folge der Sanktionen.
Die russische Zentralbank hat ihren Leitzins auf ein Rekordhoch angehoben. Sie versucht damit die Inflationswelle in der von hohen Kriegsausgaben und Sanktionen geprägten Wirtschaft zu brechen.
Die Bank von Russland hob den Leitzins um zwei volle Prozentpunkte von 19 Prozent auf 21 Prozent an. Die Inflation war im September auf 8,6 Prozent gestiegen. Dies ist weit über dem Vier-Prozent-Ziel der Zentralbank und auch deutlich über ihrer Prognose vom Juli.
„Die Inflationserwartungen nehmen weiter zu“, erklärte die Bank und fügte hinzu: „Das Wachstum der Inlandsnachfrage übersteigt deutlich die Möglichkeiten zur Ausweitung des Angebots an Waren und Dienstleistungen.”
Die Nachfrage wird durch die extrem hohen Ausgaben des Staates angetrieben. Die Regierung viel Geld für den Angriffskrieg gegen die Ukraine aus. Dazu gehören neben dem Ausbau der Rüstungsindustrie auch die Ausgaben für den Sold der Soldaten, Entschädigungen für die Familien der gestorbenen Soldaten und weitere Zuwendungen an Verbraucher. Auf der anderen Seite fehlen vor allem Arbeitskräfte, weil viele Männer im Krieg kämpfen oder das Land verlassen haben.
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„Eine weitere Straffung der Geldpolitik ist erforderlich, um die Rückkehr der Inflation zum Ziel zu gewährleisten und die Inflationserwartungen zu senken, stellte die Notenbank fest.
Russland kämpft seit langem gegen die hohe Inflation und eine Überhitzung der Wirtschaft. Die Regierung im Kreml unter Präsident Wladimir Putin hat bereits angekündigt, die Rüstungsausgaben weiter zu steigern.
Auf der anderen Seite treiben auch die verteuerten Importe die Preise. Nach Russlands Überfall auf die Ukraine hatten zahlreiche Länder die Lieferung vieler Waren nach Russland verboten. Russland konnte vieler dieser Sanktionen inzwischen umgehen. Die Kosten der Importe sind dadurch aber gestiegen. Auch der schwache Rubel macht Käufe im Ausland für Russland teurer.
Von einer echten Krise sei die russische Wirtschaft aber weit entfernt. Das Land könne wahrscheinlich noch Jahre so weitermachen, bevor es sich mit seinen überhöhten Ausgaben auseinandersetzen muss, schrieb Alexandra Prokopenko vom Carnegie Russia Eurasia Center in der Financial Times. „Dies ist eine unangenehme Wahrheit für die politischen Entscheidungsträger in Europa und den USA, so Prokopenko.
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