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Zusammenfassung:Die Geldpolitik der EZB hat weitreichende Folgen für Sparer.ShutterstockImmer mehr Banken wälzen die
Die Geldpolitik der EZB hat weitreichende Folgen für Sparer.
Shutterstock
Immer mehr Banken wälzen die Gebühren, die sie an die EZB zahlen müssen, auf Kunden ab.
Negativzinsen sind also ein Resultat daraus, dass Banken Strafe zahlen müssen, weil sie Geld bei der EZB einlagern.
Auf welche Banken das mittlerweile zutrifft, was Negativzinsen, Einlage- und Spitzenrefinanzierungsfazilitäten sind, lest ihr hier.
Mehr Artikel auf Business Insider findet ihr hier.
Negativzinsen — was ist das überhaupt?
Negativzinsen sind zunächst die Kosten für das Geld, das ihr zum Sparen bei eurer Bank anlegen wollt. Es ist relativ neu, dass einige Banken eine anteilige Gebühr erheben, wenn ihr euer Geld bei ihnen einlagert. Es gab Zeiten, da haben Banken Sparer umworben und versprachen, ihrerseits Zinsen zu zahlen, wenn Kunden bei ihnen Geld anlegen.
Der Rahmen bewegt sich meist in einer Preisspanne mit einer Null vor dem Komma, gilt erst ab einer Summe von 100.000 Euro und wird häufig aufs Tagesgeld erhoben. Ausgerechnet das Tagesgeld – die Anlage, die sonst dafür bekannt war, etwas abzuwerfen. Jetzt werden bei vielen Banken mit einem Zins von – 0,5 Prozent und einer Einlagesumme von 100.000 Euro 500 Euro fällig — und das kann sich schnell summieren.
Warum wurden Negativzinsen eingeführt?
Negativzinsen sind eine Möglichkeit für Banken, die Kosten zu decken, die ihnen bei der EZB entstehen.
Jede Bank hat ein Konto bei der EZB. Geld, das am Ende eines Tages bei einer Bank übrigbleibt, wird automatisch dort eingelagert. Dafür müssen auch sie im Moment zahlen: Die sogenannte Einlagefazilität liegt derzeit bei -0,5 Prozent, also auch im Negativbereich. Die EZB will, dass möglichst viel Liquidität in Umlauf ist. Geld, das bei Banken parkt, wird eben nicht in der Realwirtschaft verwendet. Solche Strafzinsen sind eines der Instrumente dagegen. Die Kosten, die dadurch entstehen, geben die Banken inzwischen vermehrt an ihre Kunden weiter.
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Das Vergleichsportal Verivox hat dazu eine Übersicht erstellt. Es handelt sich dabei um Banken, die in irgendeiner Form bekannt gemacht haben, dass sie Negativzinsen erheben. Einen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt diese Liste allerdings nicht.
Hier könnt ihr euch durchklicken oder eure Bank direkt in der Suche eingeben:
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Kann ich mich gegen Negativzinsen wehren?
Nicht direkt. Es gibt Überlegungen in der Politik, Negativzinsen zu verbieten. Das hatte einst Bayerns Ministerpräsident Markus Söder in der „Bild“ gefordert: „Sparen muss belohnt und darf nicht bestraft werden.” Auch Bundesfinanzminister Olaf Scholz könne sich mit der Idee anfreunden, schreibt das „Handelsblatt„. Dieser hatte einst Bankvorständen deutlich gemacht, dass Strafzinsen auf Kunden abzuwälzen ein „sehr schlechter Einfall sei.
Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH, rät im Gespräch mit „T-Online dazu, Angebote für Tagesgeldkonten zu vergleichen und nicht zu viel anzulegen. Außerdem erklärt er, dass die Negativzinsen nur für Neukunden geltend gemacht werden können. Für langfristigere Anlagen empfiehlt er, auf Aktien umzusteigen.
Sind Negativzinsen gut oder schlecht?
Negativzinsen können dafür sorgen, dass Finanzierungskosten gering bleiben. Wer etwa eine Immobilie kaufen will, darf sich auf niedrige Kreditzinsen freuen. Das kurbelt die Wirtschaft an, was gerade in der Corona-Krise wichtig ist. Problematisch wird es nur, aus den niedrigen Zinsen herauszukommen. Denn sie anzuheben würde die Finanzierung der bislang relativ niedrigen Kreditkonten deutlich erschweren. Und das könnte wiederum die Wirtschaft belasten.
Andererseits flüchten sich Anleger, die nicht mehr klassisch sparen, unter anderem in Immobilien. Das treibt die Preise nach oben, was den Effekt der niedrigeren Zinsen aufheben könnte. Wer neben Sparern außerdem unter Negativzinsen leiden könnte, sind Unternehmen mit Betriebsrente, beziehungsweise Pensionskassen. Sie haben sich zu einer bestimmten Zahlung verpflichtet, die sich teilweise aus Zinszahlungen speisen. Für die Einhaltung dieser Zahlungen müssen sie daher immer mehr Geld zurücklegen. Wer aber gewinnt, ist der Staat: Denn der bekommt nun Geld dafür, wenn er Schulden macht.
Die zehn besten Tipps eines Ex-Bankers zum richtigen Umgang mit Banken
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Die zehn besten Tipps eines Ex-Bankers zum richtigen Umgang mit Banken
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Wie verdient die Bank Geld?
Jedesmal, wenn ihr bei der Bank einen Vertrag abschließt, verdient diese daran. Clements, der 15 Jahre in einer Bank gearbeitet hat, hinterfragt alles, was der Bank Geld einbringt.
Sparkonten: Darunter fällt auch das gute alte Sparbuch. Die Zinsen sind niedrig, und das Geld liegt meistens lange auf diesen Konten. Die Bank kann in Ruhe damit arbeiten und verdient weit mehr als sie euch dafür gibt. Wer bei einer Filialbank ist, sollte zu einer Online-Bank wechseln. Das Filialnetz kostet Geld, Online-Banken sparen sich Personal und Miete. Deshalb bieten sie meist bessere Konditionen.
Konsumkredite: Wer Geld braucht, sollte auf keinen Fall auf Kreditkarten zurückgreifen. Auch kurzfristige Kredite sind oft mit hohen Zinsen verbunden. Dispos können ebenfalls mit 16 Prozent Zinsen und mehr zu Buche schlagen. Versucht sie zu vermeiden.
Aktien-Broker: Auch wenn die Werbung etwas anderes suggeriert— Broker sind keine Vermögensplaner. Sie leben von Handelsgebühren. Jedes Mal, wenn ihr eine Seite oder eine Filiale besucht, werdet ihr aufgefordert zu handeln — mehr oder weniger unterschwellig. Keine Angst — niemand kann euch zwingen. Kauft nur etwas, wenn ihr euch sicher seid und euch gut informiert habt.
Daniel Friesenecker/flickr
Achtung vor Angebotsbriefen
Habt ihr mal wieder einen Werbebrief von einer Bank im Briefkasten gefunden? Mit einem angeblich umwerfenden Kredit- oder Sparanlageangebot? Dann ist Vorsicht geboten, denn nicht immer sind diese Offerten das Beste, was eure Bank zu bieten hat.
Egal wie gut das Angebot scheint: Vergleicht im Internet, wie die Konditionen der Konkurrenz sind.
Manolo Gómez
Die besten Angebote sind für Neukunden
Banken werben permanent um Kunden. Deshalb gehen sie mit Kampfangeboten auf potenzielle Neukunden zu und bieten ihnen Prämien an. Besonders, wenn derjenige zu einem Wechsel bereit ist.
Die Angebote gelten in der Regel nicht für Bestandskunden, die müssen ja nicht mehr umgarnt werden. Wer seiner Bank vertraut, dem drehen die Vertriebsmitarbeiter auch mal ein teureres Produkt an. Auch hier gilt: Ihr solltet recherchieren, ob sich die Kosten im marktüblichen Rahmen bewegen.
Martin Abegglen
Seid ehrlich zu euch selbst und konzentriert euch auf langfristige Ziele
Aus Bequemlichkeit bleiben die meisten Menschen bei ihren alten Konten, Verträgen und Produkten. Ein Wechsel macht eben auch Arbeit.
Sucht sich Ex-Banker Clements ein neues Produkt, checkt er vor allem die Langzeitkriterien. Von kurzfristigen Boni lässt er sich nicht locken, denn sie sind nicht das Hauptargument, zum Beispiel für einen Kontowechsel.
aufgehts2013/flickr
Vermeidet Zusatzversicherungen
Zu einer Kreditkarte oder einem Kredit geben Banken gerne eine Versicherung oder einen Bausparvertrag „on Top“. Auch, so das Argument der Berater, um Sicherheit zu haben. Den Vorgang nennt man „Crossselling” und Banken verdienen gut daran. Ab 2017 wird es in Europa durch die Regulierung verboten sein. Ex-Banker Clements meint, dass die Banken 30 Prozent mehr Gewinn mit sogenannten Kreditausfallversicherungen machen als mit dem Kredit selbst.
Bei windigen Verkaufsargumenten, wie etwa „Für weniger als einen Kaffee am Tag müssen Sie und Ihre Familie sich keine Sorgen mehr machen, solltet ihr misstrauisch werden.
Besorgt euch lieber eine vernünftige Lebens- und Arbeitsunfähigkeitsversicherung, die das abdeckt.
Chris Fournier/flickr
Jeder gibt mehr aus, wenn er mit Karte zahlt — auch ihr
Die Deutschen sind Bargeld-Fans. Und das führt dazu, dass sie weniger Geld ausgeben, als würden sie nur mit Karte bezahlen. Studien belegen: Ihr gebt mehr Geld aus, wenn ihr mit Karte zahlt. Und wisst ihr warum? Das Schmerzzentrum in unseren Gehirnen ist aktiv, sobald wir Scheine und Münzen auf den Verkaufstresen legen.
Der Amerikaner Clements verhält sich also sehr deutsch, wenn er seine Rechnungen bar begleicht. Er hat seinen Konsum so besser unter Kontrolle.
Yuri Samoilov/flickr
Schreit keine Mitarbeiter an
Noch schlimmer als ein Werbebrief der Bank ist ein Anruf. Aber seid doch bitte freundlich zu den Callcenter-Mitarbeitern. Nicht nur, weil viele unter schlechten Arbeitsbedingungen und für den Mindestlohn schuften. Nicht nur, weil sie nichts dafür können, dass ihr genervt seid.
Sondern vor allem, weil sie durchaus dazu in der Lage sind, euch gute Angebote zu unterbreiten. Die meisten haben ziemlich viel Spielraum und können euch dabei helfen, Geld zu sparen.
Filip Pticek/flickr
Sauer auf eure Bank? Droht zu wechseln!
Callcenter arbeiten mit „delegierter Autorität. Ein Beispiel: Der einfache Mitarbeiter kann vielleicht mal eine verspätete Zahlung durchwinken, aber zu mehr reicht seine Befugnis nicht. Manager haben mehr Möglichkeiten. Sie sitzen im Hintergrund. Um sie an die Strippe zu bekommen, hilft meist bereits die Drohung mit Kündigung.
Lasst euch nicht kleinreden und zeigt euch überzeugt, das Konto auflösen zu wollen. Oft bekommt ihr schnell bessere Angebote.
Dieser und der vorherige Punkt gelten übrigens nicht nur für den Umgang mit Banken, auch bei Mobilfunkanbietern, Fehrnsehen und Internet könnt ihr durch Nachverhandeln viel sparen.
Diego Silva Galan/flickr
Nur weil die Bank sagt, ihr könnt es kaufen, heißt das nicht, dass ihr es euch auch leisten könnt
Nur weil euer Kreditrahmenlimit noch nicht ausgeschöpft ist, heißt das nicht, das ihr das unbedingt tun solltet. Damit werft ihr nämlich der Bank Geld in den Rachen. Und wenn ihr eure Raten nicht pünktlich zahlt, wird der Spaß noch teurer.
Die Bank denkt nicht an euch, nicht an eure Sparpläne und nicht an eure Rente! Nur an sich selbst.
Anna Webber/GettyImages
Wenn ihr es nicht versteht, kauft es nicht
Berater verkaufen gerne komplexe Produkte. Habt keine Angst davor, Fragen zu stellen. Egal wie blöd die Fragen auch sind, es ist dümmer, sie nicht zu stellen. Kauft nichts, was ihr nicht versteht. Komplexität ist der Feind des Verständnis und damit auch der Feind des Kunden.
Es gibt Kredite zu geringen, aber variablen Zinssätzen. Die meisten Menschen wissen gar nicht, wie diese funktionieren und in welchem Maß Raten und Zinsen steigen können. Solche variablen Kredite führten übrigens zur Finanzkrise 2008.
Véronique Debord-Lazaro/flickr
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