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Zusammenfassung:In Wilhelmshaven wurde im Dezember 2022 zum ersten Mal LNG entladen. Zur Eröffnung kamen auch der Wi
In Wilhelmshaven wurde im Dezember 2022 zum ersten Mal LNG entladen. Zur Eröffnung kamen auch der Wirtschaftsminister Habeck, Kanzler Scholz und Finanzminister Lindner (von links nach rechts).
picture alliance/dpa/POOL AP | Michael Sohn
Deutschland erhält seit Juni mehr Gas aus Norwegen als aus Russland. Im September sind die Lieferungen aus Russland komplett eingestellt worden.
Neben Norwegen erhöhten auch die Niederlande, Frankreich und Belgien die Exporte. Die Länder kauften selbst deutlich mehr Flüssiggas, sogenanntes LNG, ein.
Daneben hat Deutschland selbst deutlich weniger exportiert. Gerade nach Tschechien und Österreich wurde in den letzten Wochen weniger weitergeleitet.
Der 14. Juni 2022 war ein heißer Sommertag mit Temperaturen bis zu 28 Grad. Um die Gassicherheit haben sich an diesem Dienstag vermutlich die wenigsten Menschen in Deutschland Sorgen gemacht. Doch der Tag war für die Gas-Situation hierzulande entscheidend. Zum ersten Mal seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs war Russland an diesem Dienstag nicht mehr der Hauptlieferant von Gas für Deutschland – und sollte es bis heute nie wieder werden. Seit September fließt weder über Nord Stream 1 noch über andere Pipelines Gas aus Russland nach Deutschland.
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Gestiegen sind dafür die Lieferungen aus Norwegen. Das skandinavische Land pumpte mehr Gas durch die Nordsee-Pipeline nach Deutschland. Auch andere Länder liefern seit dem Bruch mit Russland mehr des wichtigen Rohstoffes. Dabei spielt auch LNG eine wichtige Rolle. Belgien, Frankreich und die Niederlande kauften selbst mehr des flüssigen Gases am Weltmarkt ein und leiteten es unter anderem weiter nach Deutschland. Die untere Grafik veranschaulicht, in welchen Monaten wie viel Gas nach Deutschland exportiert wurde und welche Länder am meisten geliefert haben.
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Doch weil man sich darauf allein nicht verlassen will, kündigte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) auch den Bau von eigenen LNG-Terminals an, in Form von Schiffen. Aktuell in Betrieb ist nur das Terminal in Wilhelmshaven. In Brunsbüttel soll bald ebenfalls ein staatliches Terminal an den Start gehen und in Lubmin ist bald ein privat finanziertes Terminal einsatzbereit. Bis Ende des Jahres sollen drei weitere Terminals entstehen.
Drei LNG-Terminals decken 17 Prozent des Gasbedarfs
Pro Terminal kann mit einer jährlichen Kapazität von 5 Millionen Tonnen LNG gerechnet werden. Insgesamt sollen allein die ersten drei Terminals rund 17 Prozent des deutschen Gasbedarfs decken können.
Öffentliche Verträge wurden bis dahin nur mit den USA, Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar geschlossen. Doch auch am Spotmarkt wird Flüssiggas eingekauft werden müssen. Dabei ist noch unklar, aus welchen Ländern das Gas dann wirklich kommt. Wahrscheinlich ist, dass die üblichen Lieferanten USA, Katar, Kanada und Australien auch an Deutschland verkaufen werden. Aber auch Importe aus Algerien und Nigeria sind wahrscheinlich. Dass auch LNG aus Russland an deutschen Terminals entladen wird, ist zwar prinzipiell möglich, allerdings wollen die Betreiber der Terminals nach eigenen Angaben kein Gas aus Russland einkaufen und einspeisen.
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Dass die Gasspeicher im Winter komplett gefüllt werden konnten, hat neben den Ersatzlieferungen der europäischen Nachbarländer und Norwegen aber noch zwei weitere Gründe. Zum einen wurde im vergangenen Jahr 14 Prozent weniger Gas verbraucht. Die Einsparungen gehen unter anderem auf die Industrie zurück, wo viele Unternehmer von Gas- auf Ölbetrieb umstellten. Vergleicht man den wöchentlichen Verbrauch von Gas im Jahr 2022 und 2021, erkennt man, dass der Verbrauch 2022 fast in jeder Woche geringer war.
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Außerdem hat Deutschland selbst deutlich weniger Gas weitergeleitet, zeigen Daten der Bundesnetzagentur. Vor allem die Exporte nach Tschechien und Österreich gingen zur Jahresmitte deutlich zurück. Das soll in Zukunft wieder geändert werden. Mit zusätzlichen eigenen LNG-Importen sollen dann auch die Nachbarländer wieder mehr Gas bekommen.
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