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Zusammenfassung:Die Europäische Zentralbank (EZB) kann mit höheren Zinsen auch die Energiepreise drücken, so eine St
Die Europäische Zentralbank (EZB) kann mit höheren Zinsen auch die Energiepreise drücken, so eine Studie des DIW.
Picture Alliance
Kann die Europäische Zentralbank (EZB) mit höheren Zinsen überhaupt etwas gegen die Inflation ausrichten, wenn diese durch einen Energiepreisschock ausgelöst wurden? Die Frage bewegt Ökonomen und Politiker.
Die EZB selbst hatte lange selbst argumentiert, gegen hohe Energiepreise machtlos zu sein. Kritiker der Zinswende wie Gewerkschaften und einige Ökonomen sehen das noch immer so.
Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung kommt zu einem anderen Ergebnis: Die EZB kann mit Zinserhöhungen nicht nur die Inflation allgemein, sondern auch die Energiepreise für Verbraucher spürbar senken.
Die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank ist umstritten, und das hat viel mit den Energiepreisen zu tun. Kritiker der Zinserhöhungen werfen der EZB vor, dass höhere Zinsen wenig gegen eine Inflation ausrichten könnten, die durch einen Energiepreisschock von außen ausgelöst worden sei. Statt die Preise zu dämpfen, würge die EZB nur die ohnehin wackelige Konjunktur ab. So argumentieren nicht nur Gewerkschaften und einige Ökonomen. Sogar EZB-Präsidentin Christine Lagarde selbst hatte ihr langes Zögern bei der Zinswende damit begründet, dass Zinsen gegen höhere Energiepreise wenig ausrichten könne.
Das war ein Irrtum, sagen Ökonomen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Sie haben den Zusammenhang zwischen Leitzinsen der EZB und Energiepreisen unter die Lupe genommen. Ihr Ergebnis: Die EZB sei nicht machtlos. Sie könne mit höheren Zinsen die Energieprise für Verbraucher senken.
EZB ist gegen hohe Energiepreise nicht machtlos
Erhöht die EZB den Leitzins, fallen im Euro-Raum die Energiepreise. Dabei spielen drei Effekte eine Rolle, die einander beeinflussen: die Nachfrage nach Energie, der globale Ölpreis in US-Dollar und der Wechselkurs des Euro zum Dollar. „Unter dem Strich wird klar, dass die EZB die Energiepreise mit Leitzinserhöhungen tatsächlich dämpfen kann, sagt DIW-Chef-Makroökonom Alexander Kriwoluzky.
Gemeinsam mit Gökhan Ider, Frederik Kurcz und Ben Schumann hat er die Effekte von Zinserhöhungen der EZB im Zeitraum 1999 bis 2020 auf die Energiepreise untersucht und errechnet: Die Energiepreise würden durch Zinserhöhungen sogar fünfmal so stark fallen wie die Verbraucherpreise insgesamt.
Die Autoren konnten drei, zum Teil gegenläufige Effekte nachweisen, die dazu führen, dass die Energiepreise nach Leitzinserhöhungen der EZB tatsächlich fallen.
DIW
Erstens: Der Nachfrageeffekt. Infolge einer Zinserhöhung sinkt die gesamtwirtschaftliche Nachfrage. Unternehmen investieren weniger, private Haushalte halten sich beim Konsum zurück. Damit dämpfen höhere Zinsen auch die Nachfrage nach Öl, das global in US-Dollar gehandelt wird. Dies drückt den Weltmarktpreis in Dollar.
Dazu kommen zwei Preiseffekte des Euro-Wechselkurses zum Dollar: Erhöht die EZB die Zinsen, stärkt dies den Euro. Dadurch verbilligen sich die Ölimporte in den Euroraum. Dies hat zwei gegenläufige Wirkungen: Zum einen wird Öl unmittelbar billiger. Dies befeuert wiederum die Nachfrage nach Öl. Der zweite Effekt sei sogar stärker als der erste. Der stärkere Euro allein sorge also eher für einen höheren Ölpreis. Dieser Wechselkurs-Effekt sei aber schwächer als der globale Nachfrageeffekt, sodass die Energiepreise unter dem Strich fallen.
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Dieser Analyse zufolge hat die EZB also zwar zu spät, dann aber richtig gehandelt, als sie seit dem Sommer 2022 den Leitzins erhöhte. Die Studie bestätige auch, dass eine Zinserhöhung für sich genommen die Wirtschaftsleistung senkt und Arbeitsplätze kostet. „Die Geldpolitik der EZB verursacht also auch wirtschaftliche Kosten, sagt Kriwoluzky. „In Zeiten mit hohen Inflationsraten ist es jedoch wichtig, die Inflationserwartungen im Blick zu haben und einzufangen, damit die Inflation mittelfristig nicht aus dem Ruder läuft. Diesbezüglich ist die EZB auf einem guten Weg.
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