简体中文
繁體中文
English
Pусский
日本語
ภาษาไทย
Tiếng Việt
Bahasa Indonesia
Español
हिन्दी
Filippiiniläinen
Français
Deutsch
Português
Türkçe
한국어
العربية
Zusammenfassung:Die US-Notenbank Fed berät in dieser Woche über die Erhöhung der Leitzinsen. Die Entscheidung gilt a
Die US-Notenbank Fed berät in dieser Woche über die Erhöhung der Leitzinsen. Die Entscheidung gilt als offen.
Win McNamee/Getty Images
Die US-Notenbank Fed hat trotz der Bankenkrise in den USA die Leitzinsen erneut um 0,25 Prozentpunkte angehoben.
Vergangene Woche hatte bereits die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen für die Euro-Zone erhöht. Am Donnerstag entscheidet die Bank of England über die Leitzinsen in Großbritannien.
Was folgt aus der neuen Zinsrunde für die Banken und Aktienkurse, Spar- und Kreditzinsen? Was bedeutet sie für Dollar, Euro und die Zinsen in Deutschland. Hier sind die wichtigsten Fragen und Antworten.
Die wichtigsten Zentralbanken haben sich durch die Bankenkrise nicht von ihren Zinserhöhungen im Kampf gegen die Inflation abbringen lassen. Am Mittwoch erhöhte die US-Notenbank Fed die Leitzinsen für die USA um 0,25 Prozentpunkte. Vergangene Woche hatte die Europäische Zentralbank (EZB) bereits die Leitzinsen für die Euro-Zone um 0,50 Prozentpunkte angehoben. An diesem Donnerstag entscheidet noch die Bank of England über die Leitzinsen für Großbritannien.
Leitzinsen sind ein mächtiges Instrument. Zentralbanken können mit ihnen die Inflation bremsen, müssen aber beachten, dass höhere Zinsen auch die Konjunktur dämpfen sowie für Banken neben Chancen auch Risiken bedeuten.
Die Leitzinsen haben Folgen für die gesamte Wirtschaft – für Sparer, Kreditnehmer, Anleger oder Beschäftigte. Sie beeinflussen Wechselkurse, die Börsen und die Immobilienmärkte. Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um die Zinsentscheidungen und die Folgen für euer Geld.
Wie entwickelt sich die Inflation in den USA?
In den USA geht die Inflation zurück, aber von einem sehr hohen Niveau. Im Februar sank die allgemeine Inflationsrate von 6,4 auf 6,0 Prozent. Sie liegt weiter deutlich über dem Zielwert der Fed von zwei Prozent. Die Teuerung ist in den USA wieder geringer als vor Beginn des Ukraine-Krieges. Das erinnert daran, dass die Teuerung nicht allein Folge des Krieges und des folgenden Energiepreisschocks ist.
Das gilt umso mehr, als die wichtige Kernrate der Inflation – ohne die stark schwankenden Preise für Energie und Nahrungsmittel – mit 5,5 Prozent weit über dem Stabilitätsziel liegt. Immerhin ging auch diese Kerninflation im Februar leicht von 5,7 auf 5,5 Prozent zurück.
Externer Inhalt nicht verfügbar
Deine Privatsphäre-Einstellungen verhindern das Laden und Anzeigen aller externen Inhalte (z.B. Grafiken oder Tabellen) und Sozialen Netzwerke (z.B. Youtube, Twitter, Facebook, Instagram etc.)
Zur Anzeige aktiviere bitte die Einstellungen für Soziale Netzwerke und externe Inhalte in den Privatsphäre-Einstellungen.
Privatsphäre-Einstellungen ändern
In Großbritannien ist die Inflation noch höher und hartnäckiger. Im Februar stieg die Inflationsrate überraschend sogar 10,1 Prozent auf 10,4 Prozent ab. Die Kernrate stieg von 5,8 auf 6,2 Prozent. Zum Vergleich: In Deutschland betrug die Inflationsrate im Februar 8,7 Prozent. Die Kernrate liegt unter sechs Prozent. Großbritannien ist neben hohen Energiepreise besonders von hohen Nahrungsmittelpreisen getroffen. Das stark importabhängige Land leidet zudem unter den Folgen des Brexit.
Lest auch
Aus diesen Gründen bleibt die Inflation in Deutschland noch lange hoch – und das sind die Folgen für euer Geld
Wie haben sich die Leitzinsen in den USA entwickelt?
Die Notenbanken in den USA und Großbritannien hatten die Zinswende früher eingeleitet als die EZB. Die Fed erhöhte die Leitzinsen in den USA seit dem Frühjahr 2022 in neun Schritten zwischen 0,25 und 0,75 Prozentpunkten. Aktuell liegen die Leitzinsen in den USA in einer Spanne von 4,75 bis 5,0 Prozent.
Die Bank of England hatte sogar bereits im Herbst 2021 mit Zinserhöhungen begonnen. Seither erhöhte die britische Notenbank ihren Leitzins bereits zehnmal – zuletzt im Februar auf 4,0 Prozent.
Externer Inhalt nicht verfügbar
Deine Privatsphäre-Einstellungen verhindern das Laden und Anzeigen aller externen Inhalte (z.B. Grafiken oder Tabellen) und Sozialen Netzwerke (z.B. Youtube, Twitter, Facebook, Instagram etc.)
Zur Anzeige aktiviere bitte die Einstellungen für Soziale Netzwerke und externe Inhalte in den Privatsphäre-Einstellungen.
Privatsphäre-Einstellungen ändern
Welche Zinsschritte der Fed werden noch erwartet
In ihrer Erklärung zur jüngsten Zinserhöhung machte sie ausdrücklich deutlich, dass sie entschlossen sei, „die Inflation auf das Ziel von zwei Prozent zurückzuführen“. Der Offenmarktausschuss, das zuständige Gremium der Fed, gehe davon aus, dass dazu „eine gewisse zusätzliche Straffung der Geldpolitik angebracht sein könnte”.
Die US-Bank Goldman Sachs erwartet für die folgenden Sitzungen im Mai, Juni und Juli weitere Zinserhöhungen bis auf ein Zinsniveau von 5,5 Prozent.
Für Großbritannien erwarten die Ökonomen der Deutschen Bank Research jetzt einen Zinsschritt um 0,25 Prozentpunkte. Damit könnte sich die Bank of England dann ihrem Zinsgipfel nähern. DB Research erwartet ihn in einer Spanne zwischen 4,25 und 4,75 Prozent.
Welche Risiken birgt eine Zinserhöhung für das Banksystem
Die Zinswende hatte zunächst für steigende Gewinne bei vielen Banken gesorgt. Höhere Zinsen geben ihnen mehr Spielraum in den Geschäften mit ihren Kunden. Institute gerieten in die Kritik, weil sie höhere Zinsen nicht an Sparer weitergaben, die Kreditzinsen aber anhoben. Doch wo es Gewinner gibt, lauern auch Risiken. Die kalifornische Silicon Valley Bank war in eine Schieflage geraten, weil sie viel Geld in Staatsanleihen angelegt hatte. Die sind eigentlich eine der sichersten Anlagen. Doch steigende Zinsen sorgten für fallende Kurse der Anleihen im Bestand der Bank. Das brachte die SVB in einen Liquiditätsengpass, als Anleger für ihre Guthaben mehr Zinsen verlangten. Diesen Spagat konnte die SVB nicht leisten.
In den USA mussten auch die Silvergate Capital Corp und die Signature Bank schließen. Sie waren jeweils stark im Geschäft mit Anbietern von Kryptowährungen.
„Das US-amerikanische Bankensystem ist solide und widerstandsfähig, erklärte die US-Notenbank Fed nun mit ihrer Leitzins-Entscheidung.
In Europa gibt es vergleichbare Fälle bisher nicht. Die Probleme der Schweizer Großbank Credit Suisse liegen tiefer, ihre Not-Übernahme durch die Konkurrenzbank UBS geht nicht unmittelbar auf die jüngsten Zinserhöhungen zurück.
Externer Inhalt nicht verfügbar
Deine Privatsphäre-Einstellungen verhindern das Laden und Anzeigen aller externen Inhalte (z.B. Grafiken oder Tabellen) und Sozialen Netzwerke (z.B. Youtube, Twitter, Facebook, Instagram etc.)
Zur Anzeige aktiviere bitte die Einstellungen für Soziale Netzwerke und externe Inhalte in den Privatsphäre-Einstellungen.
Privatsphäre-Einstellungen ändern
Lest auch
Credit Suisse: UBS kauft die angeschlagene Schweizer Großbank für zwei Milliarden Franken
Was bedeutet eine Zinserhöhung für den Euro
Generell gilt, dass die Leitzinsen in den USA Einfluss auf die Zinsentscheidungen der EZB für die Euro-Zone haben. Die EZB muss vor allem die Zinsdifferenz zu den USA und zu Großbritannien im Blick haben. Währungsräume mit höheren Zinsen ziehen mehr Kapital an. Das stärkt ihre Währungen.
2022 war daher auch für den Wechselkurs zwischen Euro und US-Dollar ein bewegtes Jahr. Als die US-Fed die Zinsen erhöhte, die EZB aber noch zögerte, geriet der Euro unter Druck. Der Euro sackte bis 95 US-Cent durch, den tiefsten Stand seit 20 Jahren.
Als die EZB die Zinsen dann nachzog, stieg der Euro bis auf rund 1,10 Dollar im Februar. Aktuell zeigt sich die Unsicherheit über die Zinsentwicklung in den USA auch in Schwankungen des Euro-Kurses zum US-Dollar. An den Devisenmärkten dürfte eine geringfügige Leitzinserhöhung in den USA eingepreist sein.
Zudem wird auch die Entwicklung der Wechselkurse aktuell stark von aktuellen Entwicklungen rund um die Banken beeinflusst.
Externer Inhalt nicht verfügbar
Deine Privatsphäre-Einstellungen verhindern das Laden und Anzeigen aller externen Inhalte (z.B. Grafiken oder Tabellen) und Sozialen Netzwerke (z.B. Youtube, Twitter, Facebook, Instagram etc.)
Zur Anzeige aktiviere bitte die Einstellungen für Soziale Netzwerke und externe Inhalte in den Privatsphäre-Einstellungen.
Privatsphäre-Einstellungen ändern
Ein starker Euro würde der EZB gegen die Inflation in Europa helfen. Denn ein stärkerer Euro macht große Teile des Importes in den Euro-Raum billiger. Für Deutschland ist dies besonders wichtig, weil Öl, Gas und Kohle auf den Weltmärkten meist in Dollar abgerechnet werden.
Beeinflusst die Fed die Zinsen auch in Deutschland?
Auch bei den Zinsen in Deutschland, ob Sparzinsen, Ratenkredite oder Bauzinsen, gilt, dass die Entscheidung der Fed den Spielraum der EZB beeinflusst. Für die Euro-Zone erwarten die meisten Experten, dass die EZB die Leitzinsen bis in den Sommer hinein weiter anheben wird. Entsprechend dürften auch die Zinsen für Sparer, Kreditnehmer und für Baufinanzierungen noch eine Zeit lang steigen.
Auf Tagesgeld zahlen Banken in Deutschland wieder über zwei Prozent Zinsen. Für Festgeld gibt es bereits deutlich über drei Prozent bei einer Laufzeit von einem Jahr und noch etwas mehr bei zwei Jahren. Check24 hält auch für Tagesgeld Zinsen in Höhe von drei Prozent bald für möglich.
Lest auch
Monatlicher Zinsreport: Diese Banken zahlen euch für Fest- und Tagesgeld aktuell die höchsten Zinsen
Immobilienkredite mit zehn Jahren Zinsbindung kosten im Schnitt in Deutschland aktuell über vier Prozent. Das zeigen Daten der FMH-Finanzberatung und des Baugeldvermittlers Interhyp. Experten halten einen Anstieg auf fünf Prozent bis zum Jahresende für möglich. Allerdings bremst die schwache Baukonjunktur die Nachfrage nach Krediten und damit auch den Zinsanstieg.
Auch die Zinsen für Raten- und Konsumentenkredite folgen den Leitzinsen. Entsprechend dürften Konsumentenkredite noch einmal teurer werden. Laut einer Umfrage des Fintechs Smava rechnen 60 Prozent der Banken in Deutschland damit, dass die Kreditzinsen über drei Monate steigen. Die Zinsentscheidung in den USA hat darauf allenfalls mit Verzögerung Einfluss.
Was bedeutet die Zinsentscheidung der EZB für die Börsen?
Die Aktienmärkte sind aktuell doppelt nervös. Zum einen belasten Turbulenzen um die US-Banken sowie die Credit Suisse. Zum anderen sorgen die unklaren Zinsaussichten in den USA für Unsicherheit.
Die Nervosität wurde deutlich, als Fed-Chef Powell Anfang März einen härteren Kurs andeutete. Die Aktien an der New Yorker Wall Street fielen stark. Ebenso wichtig wie die Zinsentscheidung der Fed wird daher ihre Kommunikation. Die Notenbank wird bemüht sein, keine zusätzliche Unruhe hinsichtlich der Stabilität des Bankensektors zu schüren. Gleichzeitig wird sie deutlich machen, dass sie die Inflation weiterhin entschlossen bekämpfen will. Welche Schlüsse die Anleger daraus für die künftigen Zinsen schließen, wird die Reaktionen an den Finanzmärkten am Mittwoch wesentlich prägen.
Lest auch
Rezession, Stagnation oder Wachstum: Alle Prognosen für die Konjunktur in Deutschland 2023 und 2024 auf einen Blick
Haftungsausschluss:
Die Ansichten in diesem Artikel stellen nur die persönlichen Ansichten des Autors dar und stellen keine Anlageberatung der Plattform dar. Diese Plattform übernimmt keine Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Artikelinformationen und haftet auch nicht für Verluste, die durch die Nutzung oder das Vertrauen der Artikelinformationen verursacht werden.