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Zusammenfassung:Das Gründerteam von Mistral AI, Guillaume Lample, Arthur Mensch und Timothée Lacroix (vorne v.l.n.r.
Das Gründerteam von Mistral AI, Guillaume Lample, Arthur Mensch und Timothée Lacroix (vorne v.l.n.r.) schließt eine Partnerschaft mit den Helsing-Gründern Gundbert Scherf, Torsten Reil und Niklas Köhler (hinten v.l.n.r.).
In Paris kommt diese Woche die Crème de la Crème der europäischen KI-Szene zusammen. Und zum Auftakt des AI Action Summits gibt es eine Nachricht mit Wumms: Zwei der höchstbewerteten europäischen Startups wollen kooperieren. Das deutsche Verteidigungstechnologie-Unternehmen Helsing, Europas erstes Defense-Unicorn, und der KI-Entwickler Mistral AI, gern als die Antwort der Alten Welt auf Open AI gesehen, haben eine strategische Zusammenarbeit bekanntgegeben.
Ziel der Partnerschaft sei die gemeinsame Entwicklung „von KI-Systemen der nächsten Generation für die Verteidigung Europas“, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Partnerschaft „soll dafür sorgen, dass Menschen und KI im Krieg besser zusammenarbeiten.”
Pionier und Neuling im Bereich Militärtechnologie
Für Mistral ist das ein neuer Schritt, bisher war das Unternehmen nicht im Bereich Militär und Verteidigung unterwegs. Das Münchner Unternehmen Helsing hingegen ist ein Pionier in der militärischen Anwendung von künstlicher Intelligenz. Eigens entwickelte Kampfdrohnen sind bereits in der Ukraine im Einsatz. Und: Helsing kann mit seiner Software auch bestehende Waffensysteme präziser und schneller machen. Im Juni 2023 bekam das Startup zwei Jahre nach Gründung den Auftrag der Bundesregierung, den Eurofighter „für den Elektronischen Kampf zu befähigen. Im August 2023 folgte der Auftrag, die KI-Infrastruktur für die neue, europäische Fighter-Generation Future Combat Air System (FCAS) zu liefern. Mistral AI soll nun seine Technologie im Bereich großer Sprachmodelle (LLMs) beisteuern.
Helsing-Mitgründer Gundbert Scherf betont die Bedeutung der Partnerschaft für Europas Position in der globalen KI-Entwicklung: „Europa muss seine Stärke als globaler Akteur zeigen, und eine führende Rolle in der KI ist dafür entscheidend – sowohl für unsere Sicherheit als auch unseren Wohlstand.“ Mistral AI-CEO Arthur Mensch sieht in der Zusammenarbeit einen wichtigen Schritt zur Stärkung europäischer Verteidigungsfähigkeiten. In der Pressemitteilung zur Kooperation lässt er sich so zitieren: „Unsere Zusammenarbeit mit Helsing hilft Europa, bei künstlicher Intelligenz führend zu werden. Mit unseren Mistral AI-Modellen können neue Verteidigungssysteme entstehen, die Europa stärker und sicherer machen.”
Fünf- bis sechs Milliarden-Bewertung
Das französische Startup Mistral wurde im Jahr 2023 von CEO Arthur Mensch, Guillaume Lample und Timothée Lacroix gegründet. Die Gründer sind ehemalige Mitarbeiter von Googles KI-Sparte DeepMind und der KI-Abteilung von Meta. Nur wenige Wochen nach der Gründung machte Mistral europaweit Schlagzeilen, weil das Startup 105 Millionen Euro in einer Pre-Seed-Runde von Investoren eingesammelt hatte. In nur sieben Monaten erlangte Mistral Einhorn-Status – und das alles, weil die Hoffnung groß ist, dass die KI-Sprachmodelle von Mistral mit denen von Meta, OpenAI und anderen mithalten können und Mistral damit DAS KI-Unternehmen Europas werden könnte. Im Frühling 2024 würde Mistral mit sechs Milliarden Euro bewertet.
Aufrüstung und „Zeitenwende: Was sich für Defense-Tech-Startups jetzt ändert – und was nicht
Ähnlich rasant auch der Aufstieg des Defense-Startups Helsing: Die 2021 gegründete Firma entwickelt KI für diverse militärische Einsatzgeräte – für Panzer, U-Boote, Jets. Diese KI könne riesige Datenmengen, die von Sensoren und Waffensystemen generiert werden, schnell auswerten. Sie liefere Soldaten in Echtzeit Kampfzonen-Informationen, sodass diese bessere Entscheidungen treffen können. 2024 erreichte Helsing Insidern nach eine Bewertung von fünf Milliarden Euro.
Helsing kooperiert mit vielen hochkarätigen Partner, wie etwa Airbus im Bereich KI-gesteuerte, autonome Luftkampfsystemen oder auch mit dem schwedischen Fahrzeug- und Rüstungskonzern Saab in den Bereichen Elektronischer Kampf und Aufklärungsfähigkeiten für Kampfflugzeuge sowie weitere Sensoren und Command und Control Anwendungen in allen Domänen.
Nur eine Stunde nach Bekanntgabe der Partnerschaft mit Mistral, verschickte die Presseabteilung von Helsing eine weitere Nachricht: Helsing werde auch mit Loft Orbital, einem Unternehmen aus dem Gebiet der Satelliteninfrastruktur, eine strategische Partnerschaft eingehen. Gemeinsam wollen beide Unternehmen eine hochmoderne Multisensor-Satellitenkonstellation entwickeln.
Das Interesse von Investoren an Startups aus dem Bereich Militärtechnologie hat – bedingt natürlich durch Krisen und Kriege, etwa in der Ukraine und Israel – zugenommen. Die „Zeitenwende“, eingeleitet durch den russischen Angriff auf die Ukraine, ist auch eine Zeitenwende im Geldausgeben für die Verteidigung. Gegenüber dem Vorjahr ist der Verteidigungsetat 2024 in Deutschland um 1,83 Milliarden Euro gestiegen. Insgesamt stehen der Bundeswehr damit 71,75 Milliarden Euro zur Verfügung. Und auch die privaten Geldgeber, VCs, ändern teilweise ihre Haltung gegenüber „Dual Use” oder „Defense.
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