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Zusammenfassung:Wie immer stellt sich an der Börse die Frage: Geht es bergauf ode bergab?REUTERS/Brendan McDermidDer
Wie immer stellt sich an der Börse die Frage: Geht es bergauf ode bergab?
REUTERS/Brendan McDermid
Der Börsen-Analyst John Hussman warnt vor einem möglichen Marktcrash und negativen Renditen.
Sein Hussman Strategic Market Cycle Fund fiel jedoch seit 2010 um 55 Prozent, trotz steigender Märkte.
Hussmans Analysen waren in der Vergangenheit jedoch mitunter äußerst präzise.
John Hussman ist wahrscheinlich niemand, von dem ihr Ratschläge zur Anlagestrategie annehmen möchtet. Der Präsident des Hussman Investment Trust ist ein Bärenjäger, selbst bei anhaltenden Marktrallyes. Also ein Investor oder Trader, der gezielt darauf setzt, in einem fallenden Markt (Bärenmarkt) durch Leerverkäufe oder antizyklische Strategien Gewinne zu erzielen. Sein Hussman Strategic Market Cycle Fund (HSGFX) ist allerdings auch seit Dezember 2010 um 55 Prozent gefallen.
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Hussman erstellt jedoch einige interessante Bewertungsanalysen, die häufig von der Investmentlegende und GMO-Mitbegründer Jeremy Grantham zitiert werden. Jetzt könnte ein guter Zeitpunkt sein, um eine Bestandsaufnahme zu machen, wo der Markt historisch steht und was das für künftige Erträge bedeuten könnte.
Hussman warnt vor „Spekulationsblase
Immerhin hat der S&P 500 in zwei aufeinanderfolgenden Jahren mindestens 23 Prozent zugelegt. Die Bewertungen sind inzwischen wieder auf die Höchststände von 2021 geklettert. Auch die Inflationssorgen nehmen zu. Die Wirtschaft ist nach wie vor stark. Das treibt die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen in die Höhe, was letztlich auf die teuren Aktienmärkte drückt.
Anfang dieser Woche veröffentlichte Hussman seinen jüngsten Monatsbericht. Er wies darauf hin, dass das Verhältnis zwischen der Marktkapitalisierung von Nicht-Finanzwerten und der gesamten Bruttowertschöpfung ein Allzeithoch erreicht hat.
Hussman Funds
Hussman hält diese Kennzahl für die zuverlässigste zur Vorhersage der späteren Zehn-Jahres-Renditen. Wie das Shiller-CAPE-Verhältnis liefert es eine Vorhersage künftiger Renditen.
Das folgende Diagramm aus Hussmans Notiz vom Dezember zeigt diese Beziehung. Bei den aktuellen Werten liegen die prognostizierten annualisierten Renditen für das nächste Jahrzehnt bei etwa minus sechs Prozent.
Hussman Funds
„Unsere zuverlässigsten Indikatoren für die Marktbewertung zeigen weiterhin, was ich als den verlängerten Höhepunkt der dritten großen Spekulationsblase in der US-Geschichte ansehe — was die negativsten Aussichten für die erwarteten Gesamtrenditen des S&P 500 in der Geschichte impliziert, schrieb Hussman in der Notiz vom siebten Januar. Die beiden anderen spekulativen Episoden waren die Höchststände von 1929 und 2000.
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Kein sicherer Ansatz
Hussman ist nicht der Einzige mit seinen schlechten langfristigen Aussichten, wenngleich seine Prognosen düsterer sind als die der meisten anderen. Der Chefstratege für US-Aktien bei Goldman Sachs, David Kostin, sagte im vergangenen Jahr, dass der S&P 500 in den nächsten zehn Jahren wahrscheinlich nur drei Prozent jährliche Rendite erzielen würde. Mike Wilson, CIO von Morgan Stanley, sagte, dass die Renditen in diesem Zeitraum „eher flach sein würden.
Eine andere Möglichkeit, die extremen Bewertungen zu beurteilen, ist die Betrachtung im Kontext der Renditen zehnjähriger Staatsanleihen. Anleger können derzeit risikofreie annualisierte Renditen von 4,76 Prozent erzielen. Wie oben dargestellt, sind die langfristigen Renditeaussichten jedoch mager. Nach den Berechnungen von Hussman werden Aktien in den nächsten zehn Jahren um elf Prozent pro Jahr schlechter abschneiden als zehnjährige Staatsanleihen. Die letzten beiden Fälle, in denen die Renditeaussichten so schlecht waren, waren in den Jahren 1929 und 2000.
Hussman Funds
„Wie immer werdet ihr in diesem Diagramm ‚Fehler‘ sehen, die in diesem Fall die Bewertungsextreme am Endpunkt bestimmter Zwölf-Jahres-Horizonte widerspiegeln. Wenn wir davon ausgehen und uns darauf verlassen, dass die Marktbewertungen in zwölf Jahren immer noch auf Rekordhöhe sind, können wir auch davon ausgehen, dass die tatsächlichen Aktienrenditen in den kommenden zwölf Jahren im Vergleich zu Anleihen besser ausfallen könnten als unsere Schätzung“, schrieb Hussman. „Dennoch würde selbst der größte ‚Fehler’ in der Geschichte die resultierende Zwölf-Jahres-Risikoprämie nicht über null treiben”.
Zu Hussmans Argumenten ist anzumerken, dass sie sich stark auf die Vergangenheit stützen, während dieser Marktzyklus bewiesen hat, dass dies nicht immer ein narrensicherer Ansatz ist. So haben sich etwa perfekte Rezessionsindikatoren wie der Leading Economic Index des Conference Board, die Umkehrung der Renditekurve von Staatsanleihen und die Sahm-Regel dieses Mal als falsch erwiesen. Die Bedingungen ändern sich. Und die Aufregung der Anleger darüber, wohin die Künstliche Intelligenz den Markt in Zukunft führen wird, könnte genau richtig sein. Es könnte natürlich auch sein, dass sich so etwas wie die Dotcom-Blase wiederholt.
„Der einzige Weg, um hierher, an den Rand der Geschichte, zu gelangen, bestand darin, unerschrocken jedes noch so kleine Extrem durchzustehen, schrieb Hussman. „Mein Eindruck ist, dass es schlecht enden wird, nicht nur, weil die aktuellen Bewertungen von einer günstigen Entwicklung ausgehen, sondern weil sie Ergebnisse erfordern, die im Widerspruch zur Geschichte, zur Wirtschaft und zur Finanzarithmetik stehen, fügte er hinzu.
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Hussmans Erfolgsbilanz — und seine Ansichten im Kontext
Für Uneingeweihte: Hussman hat wiederholt für seine ungenauen Vorhersagen Schlagzeilen gemacht. Doch bevor ihr Hussman als schrulligen Dauerbär abtut, solltet ihr euch noch einmal seine Erfolgsbilanz vor Augen führen. Hier sind die Argumente, die er vorgebracht hat:
Im März 2000 sagte er voraus, dass Tech-Aktien um 83 Prozent einbrechen würden. Dann verlor der technologielastige Nasdaq-100-Index im Zeitraum von 2000 bis 2002 83 Prozent.
Im Jahr 2000 sagte er voraus, dass der S&P 500 in den folgenden zehn Jahren wahrscheinlich negative Gesamterträge erzielen würde, was auch der Fall war.
Im April 2007 sagte er voraus, dass der S&P 500 40 Prozent verlieren könnte, und bei dem darauffolgenden Einbruch von 2007 bis 2009 verlor er 55 Prozent.
Die jüngsten Renditen von Hussman waren jedoch nicht gut. Sein Strategic Market Cycle Fund ist in den vergangenen zwölf Monaten um 9,6 Prozent gefallen. Der S&P 500 ist im Vergleich dazu im letzten Jahr um 22 Prozent gestiegen.
Die von Hussman aufgedeckten negativen Anzeichen häufen sich, und seine in den vergangenen Jahren erhobenen Forderungen nach einem deutlichen Ausverkauf im Jahr 2022 haben sich als richtig erwiesen. Ja, in diesem neuen Bullenmarkt können noch Renditen erzielt werden, aber ab wann wird das zunehmende Risiko eines größeren Crashs zu unerträglich?
Diese Frage müssen die Anleger selbst beantworten — und Hussman wird sie in der Zwischenzeit weiter erforschen.
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